Bundesliga

Gedenken an eine Legende: Franz Beckenbauer Spieleranalyse

Auch ballorientiert gedenkt dem verstorbenen Franz Beckenbauer. Wir erinnern mit dieser Spieleranalyse an seine Zeit als Spieler, die als eine der größten der deutschen Fußballgeschichte gilt.
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Spieleranalyse: Franz Beckenbauer

Als „Lichtgestalt der Nation“ bekannt war Franz Beckenbauer wohl einer der besten Fußballer, die dieses Land jemals zu Gesicht bekam. Als ehemaliger Spieler von NY Cosmos, dem HSV und allen voran dem FC Bayern gewann „der Kaiser“ alles, was es zu gewinnen gab.

Beckenbauers elegante Spielweise

Seine außergewöhnliche Spielweise war entscheidend dafür, dass er sich heute Welt- und Europameister sowie Weltfußballer nennen darf. Als Libero oder defensiver Mittelfeldspieler gestaltete er das Spiel seiner Mannschaft aus der Tiefe heraus. Dabei half ihm seine hohe Spielintelligenz und versierte Technik sowie seine Übersicht und Qualitäten im Passspiel. Besonders markant waren seine spieleröffnenden Vertikalpässe, die er auf nonchalante Art und Weise mit dem Außenrist zum Mitspieler brachte. Durch seine eleganten Dribblings und progressiven Läufe trieb er das Aufbauspiel an und überbrückte das Mittelfeld. Da er die Libero-Position sehr offensiv interpretierte, suchte er das Zusammenspiel mit bspw. Gerd Müller, um immer wieder gefährlich vor dem gegnerischen Tor aufzutauchen. Die ein oder andere sich auftuende Lücke – verursacht durch sein risikofreudiges Spiel – glich er durch seine unheimliche Dominanz am Ball aus. Der Nutzen überwog dem Risiko deutlich.

Organisator in der Abwehr

Im Spiel gegen den Ball organisierte er mit seiner Übersicht und Führungsstärke den Abwehrverbund. Dabei war er jederzeit in der Lage, das gegnerische Spiel zu lesen, um dem Gegenspieler immer einen Schritt voraus zu sein. Dass er nicht der physisch robusteste und schnellste Spieler war, fiel dabei nicht ins Gewicht. Seine starke Antizipation machte einen direkten Zweikampf nur selten nötig.

Beckenbauer bei der WM 1966

Den großen Offensivdrang (siehe Heatmap) stellte der 20-jährige Beckenbauer bei der WM 1966 in England erstmals der Fußballwelt vor. Als defensiver Mittelfeldspieler führte er die deutsche Mannschaft mit vier Toren bis ins Finale. Das erste große Ausrufezeichen einer Weltkarriere.

Beckenbauers Aura & Eleganz

Kaum ein Fußballer wurde durch seine Spielweise so eng mit dem Begriff der „Eleganz“ verbunden. Durch seinen nie gesenkten Kopf und seinem aufrechten Gang versprühte Beckenbauer eine besondere Aura, die die eigenen Mitspieler mitzog. Was ihm mitunter als Arroganz ausgelegt wurde, waren letztendlich nur die besonderen Fähigkeiten eines herausragenden Fußballers.


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Quellen:
wyscout.com
xvalue.ai
transfermarkt.de
theanalyst.com
fbref.com
bundesliga.de

Co-Founder & Analyst bei ballorientiert

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