Leicester City & Enzo Maresca: Rekordstart in der Championship
Mit Guardiola-Fußball zurück in die Premier League? Nach dem Abstieg nach 9 Jahren Premier League stand für den Meister von 2016 Leicester City ein Neuanfang in der zweitklassigen Championship an. Dazu verpflichtete man Pep Guardiolas Co-Trainer Enzo Maresca als neuen Cheftrainer. Nach 13 Spieltagen scheint die Anstellung des 43-jährigen Italieners die goldrichtige Wahl gewesen zu sein. Denn mit 12 Siegen und 27:7 Toren legte der Absteiger den besten Start der Championship-Geschichte hin. Dabei ist es nicht nur die Punkteausbeute, sondern auch die Art und Weise, die für Begeisterung sorgt. Mit einer gesunden Kaderstruktur bestehend aus einer bleibenden Achse (z.B. Vardy & Pereira) nach dem Abstieg und frischen Neuzugängen (z.B. Mavididi & Winks) bieten die Foxes dominanten Fußball.
Leicester mit hoher Spielkontrolle in allen Phasen
Die Spielweise unter Maresca zeichnet sich durch Ballbesitzfußball aus, der mit 63% Ballbesitz, 89% Passquote und den zweitmeisten gespielten Pässen der Liga von hoher Qualität ist. Dies schlägt sich sowohl in der Offensive als auch in der Defensive nieder. Denn während man im Angriff die höchste Torgefahr (25 xG) entwickelt, lässt man in der Verteidigung so wenig zu (12 xG) wie kein Zweiter. Da man im Umschaltspiel und bei Defensiv-Standards ebenfalls zu den besten Teams der Liga gehört, verkörpert Leicester City aktuell in nahezu allen Phasen des Spiels eine Top-Mannschaft. Lediglich bei Offensiv-Standards könnte die Gefahr größer sein.
Enzo Maresca: pep-ähnliches 3-Box-3-System
Besonders beeindruckend ist die Ruhe im Spielaufbau, die schon beim Torhüter beginnt. Immer wieder versucht man durch lange Ballstafetten den Gegner zu locken, wodurch man Tiefe generieren möchte. In der Folge spielt Leicester die meisten Pässe hinter die gegnerische Abwehrkette. Einen wichtigen Beitrag zur hohen Spielkontrolle bringt die starke Präsenz im Zentrum. Die 4-3-3-Grundordnung verschiebt sich durch einrückende Außenverteidiger zu einem 3-Box-3-System. Ähnlich wie Guardiolas Manchester City schafft man es dadurch, die Außenstürmer zu isolieren und in zahlreiche 1-gegen-1-Situationen zu schicken. Statt mit vielen Flanken zu hantieren, kombiniert man sich spielerisch die meisten Großchancen der Liga heraus. Stellenweise überraschend ist die Herangehensweise gegen den Ball. Zwar stört man den Gegner im Spielaufbau spätestens im Mittelfeld durch mannorientiertes Pressing. Jedoch zieht man sich bei Ballverlust häufig zunächst zurück und verzichtet auf intensives Gegenpressing. Dass man dem Gegner kaum nennenswerte Abschlussgelegenheiten nach Ballgewinn gibt, und selbst nach diesem schon 4 Tore erzielen konnte, gibt Marescas deutlich erkennbarer Spielidee recht.
Schlüsselspieler: Kiernan Dewsbury-Hall
Als Dreh- und Angelpunkt im zentralen Mittelfeld der Foxes agiert das 25-jährige Eigengewächs Kiernan Dewsbury-Hall. Häufig aus dem linken Halbraum kommend ist er immer anspielbar und nimmt einen enormen Einfluss aufs Spiel seiner Mannschaft. Denn mit 5 Toren und 5 Vorlagen ist er nicht nur Leicesters Top-Scorerer. Darüber hinaus verzeichnete er die meisten kreierten Chancen, Schüsse, Schnittstellenpässe und Dribblings bei Leicester.
Leicester zurück in die Premier League?
Auch wenn mit der Kaderqualität wohl nur die Mitabsteiger Southampton und Leeds Schritt halten können, ist es dennoch beeindruckend, wie dominant LCFC in dieser starken zweiten Liga auftritt. Punkteausbeute und insbesondere die Spielweise geben mehr als Anlass zur Hoffnung, dass sie nach dem Abstieg nur ein Jahr in der Abstinenz von der Premier League verharren.
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Quellen:
wyscout.com
xvalue.ai
transfermarkt.de
lcfc.com