Zu Null gegen PSG, Barca & Inter – Kurzanalyse FC Bayern

Ein entscheidender Faktor für die Münchner Stabilität ist die Implementierung eines Hybrid-Systems. Während man mit drei Innenverteidigern den Spielaufbau forciert, formiert man sich gegen den Ball im 4-2-3-1. Vorteil dieser Mixtur ist, dass man zu einem beim Angriff über eine ausreichende Konterabsicherung verfügt und zum anderen beim Verteidigen mit den beiden Sechsern die Räume zwischen den Linien gut geschlossen bekommt. So zu sehen im Rückspiel gegen PSG als Konterstürmer Mbappe und Halbraumspieler Messi kaum zur Geltung kamen.

Im eigenen Ballbesitzspiel setzt Trainer Nagelsmann auf ein dicht besetztes und technisch versiertes Zentrum, das von schnellen, dribbelstarken Flügelspielern flankiert wird. Durch die hohe Besetzung in letzter Linie schafft man zudem Platz im Rückraum, was die meisten Abschlüsse außerhalb des 16ers aller CL-Teams (52) zur Folge hatte. Hier macht sich die enorme Qualität der Offensivspieler bemerkbar. Denn die Münchner treffen deutlich häufiger (21) als von den xG (15) erwartet. Aber auch an der Seitenlinie gehören der FC Bayern zu Europas Spitze. Nach schwierigen ersten Halbzeiten in den Heimspielen gegen Barcelona und PSG waren es die nagelsmann’schen taktischen Kniffe, die den FCB auf die Siegerstraßen brachten. Dass Nagelsmann überhaupt anpassen muss, beweist jedoch auch, dass noch nicht alles perfekt lief. Laut xG hätte man 10 statt der tatsächlichen 2 Gegentore kassieren müssen. Jedoch schafften es die Münchner bisher immer wieder im richtigen Moment in der Offensive zu antworten.

Als Herzstück des Bayernspiels gilt Joshua Kimmich. Mit seiner Ballsicherheit und seinem präzisen Passspiel ist er unabdingbar im Aufbauspiel. Darüber hinaus ist er sehr aggressiv im Spiel gegen den Ball und hält viele Bälle von der eigenen Abwehrkette fern. Seine Qualitäten werden sicherlich auch im Viertelfinale gegen ManCity von entscheidender Bedeutung sein.