Geht er oder bleibt er? Youssoufa Moukoko in der Analyse

Inhalt:
1. Rekordspieler und Rekordtorschütze
2. Analyse: Moukokos Spielerprofil
3. Probleme der Dortmunder Offensive
4. Geht er oder bleibt er?







Rekordspieler und Rekordtorschütze

Youssoufa Moukokos junge Karriere ist geprägt von Rekorden und Toren. Mit nur 13 Jahren debütierte er für die B-Junioren der Borussen. Lediglich ein Jahr älter war er beim ersten Einsatz für die U-19. Jede Spielzeit in der Jugend beendete er zudem als Torschützenkönig. Rekordtorjäger ist er mittlerweile auch im Seniorenbereich. Mit 17 Jahren wurde er im Spiel gegen Bochum der jüngste Spieler der Geschichte der Bundesliga mit 10 Ligatreffern. Für die U-21 der Nationalmannschaft debütierte Moukoko bereits mit 16 Jahren. Seine Ausbeute von 6 Treffern aus 5 Partien wird er wohl kaum noch aufstocken können – mittlerweile ist das „Wunderkind“ A-Nationalspieler.

Moukoko brach bereits in der Jugend Rekorde.
Youssoufa Moukokos Jugendzeit in Zahlen.

Analyse: Moukokos Spielerprofil

Der junge Stürmer läuft gerne den Raum hinter der gegnerischen Kette an und wartet auf Steilpässe seiner Mitspieler. Zwar weicht er im Angriffsspiel ab und an auf den Flügel aus, lässt sich aber ansonsten nur selten fallen und behält stattdessen seine hohe Feldpositionierung. Moukoko sucht den Abschluss auch aus größerer Distanz, worin eine seiner Stärken liegt. Fast 15% seiner Karrieretore erzielte er von außerhalb des Strafraums. Auch wenn er nach wie vor gerne dribbelt, konnte er in puncto Spielverständnis in dieser Saison große Schritte nach vorne machen. Zuvor erinnerte sein Spiel ein wenig an „mit dem Kopf durch die Wand“ – an Selbstvertrauen mangelte es jedenfalls nie.

Heatmap und Analyse von Moukoko
Die „Heatmap“ von Youssoufa Moukoko in dieser Saison.

Mehr als jeder dritte Treffer Moukokos resultiert aus einem Konter. Da Moukoko auch mit seinem schwächeren rechten Fuß abschlussstark ist, ist er für die Verteidiger in Verbund mit seiner Schnelligkeit nur schwierig aufzuhalten, wenn er Platz bekommt. Für sein Alter ist das Timing seiner Läufe bereits auf unglaublich hohem Niveau, zudem läuft er nur sehr selten ins Abseits. In Dortmund besonders gerne gesehen ist seine Aktivität bei gegnerischem Ballbesitz. Starke 68% seiner Defensivzweikämpfe gewann der begehrte Nationalspieler in dieser Saison. Luft nach oben besteht noch im Passspiel und im physischen Bereich – zu selten gelingt es ihm aktuell, Bälle festzumachen.

Er ist absolut fokussiert und strotzt vor Ehrgeiz. Er ist einer der ersten, die zum Training kommen und einer der letzten, die es verlassen. Er ist der erste, der sich die Videosequenzen anschaut, die wir den Spielern auf ihr Handy schicken. Youssoufa investiert unglaublich viel.
Co-Trainer Sebastian Geppert über Moukoko.

Probleme der Dortmunder Offensive

Bei der Bewertung der Dortmunder Offensive darf man den krankheitsbedingten Ausfall von Topstürmer Sébastien Haller nicht vergessen. Mit Anthony Modeste versuchten die Verantwortlichen, einen adäquaten Ersatz zu finden – ohne Erfolg. Auch die anderen Angreifer um Malen und Adeyemi konnten bislang nicht überzeugen. Die Chancenverwertung der Borussen ist mit 23% stark ausbaufähig. Nicht nur die Stürmer sind an der mageren Ausbeute schuld – auch das Spielsystem von Edin Terzic schaffte es bislang zu selten, Moukoko und Co. in gefährliche Abschlusssituationen zu bringen. Oftmals hängt die Offensive in der Luft und wird nicht häufig genug in das Spiel eingebunden. 

Die Dortmunder Stürmer Moukoko und Modeste im Vergleich.
Analyse und Vergleich von Moukoko / Modeste. Bewertungszeitraum: Bundesligasaison 22/23.

Die Zahlen von Moukoko und Modeste verdeutlichen die Unterschiede der beiden Stürmer. Modestes große Stärke ist das Kopfballspiel. Beide Saisontore konnte er per Kopf erzielen. Dass es nicht mehr sind, liegt auch an der Qualität der Hereingaben – mit 32% Genauigkeit bei Flanken liegt die Präzision der Borussen unter dem Ligaschnitt. Moukoko ist der deutlich mobilere und aktivere. Die Chancenqualität unterscheidet sich kaum – die Verwertung dieser umso mehr. Alles in allem liegt Moukoko in nahezu allen relevanten Statistiken vorne, ist aber auch noch weit vom Niveau von Haaland und Co. entfernt.

Geht er oder bleibt er?

Unter Terzic hat sich Moukoko in dieser Spielzeit in der Dortmunder Offensive etabliert. Stammspieler bei einem besseren Verein mit 18 Jahren? Schwierig vorstellbar. Sportlich stellt der BVB für das Toptalent die beste Alternative dar. Trotz seines jungen Alters war er in der Hinrunde der verlässlichste Angreifer der Schwarz-Gelben. Dass ihm deshalb ähnliche finanzielle Sphären vorschweben, erscheint nachvollziehbar.

Von einer Verlängerung würden beide Parteien profitieren. Borussia Dortmund könnte ein talentiertes Eigengewächs an sich binden und nicht ablösefrei verlieren. Moukokos Aussicht auf Einsatzzeiten sind bei seinem derzeitigen Arbeitgeber weitaus größer als bei anderen Vereinen, die sein gewünschtes Gehalt zahlen würden. Wie auch immer es am Ende ausgeht: Youssoufa Moukoko steht eine große Karriere bevor, auf die sich Fußballfans aus aller Welt freuen können.

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Quellen:
transfermarkt.de
wyscout.com
instat.com
bundesliga.de 
fbref.com/de/
Steffen Prößdorf, Youssoufa MoukokoCC BY-SA 4.0

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