Dass der 1. FC Kaiserslautern sowohl nach Standards (19 Tore) und Flanken (12 Tore) zu den stärksten Teams der 2. Bundesliga erzielt, hängt viel mit Puchacz zusammen. Sein linker Fuß ist absolut aussergewöhnlich, was diese Qualität anbelangt. Kein Spieler, der mehr als 3 Flanken pro Spiel schlägt, bringt mehr Hereingaben beim Mitspieler an als der Pole, der mit 47% die Benchmark darstellt. In der Folge initiieren in der 2. Liga lediglich Reese, Dompé und Tzolis mehr Chancen als der Pole.
Dass Puchacz die zweitmeisten Ballaktionen (61) der Funkel-Elf pro 90 Minuten nach Tomiak verzeichnet, ist ebenfalls kein Zufall. Wird der linke Schienenspieler an der Außenlinie angespielt, ist er mit seinem extremen Tempo und seiner vertikalen Ballführung nur schwer zu stoppen. Obwohl er „eigentlich“ Außenverteidiger ist, steht er mit 7 Dribblings pro Spiel auf Platz 7 im Liga-Ranking.
Zudem initiiert kein anderer Spieler der Liga so viele Doppelpässe wie der 25-Jährige. Auch wenn er im Passspiel eher wenig Input für Spiel zwischen und hinter den gegnerischen Linien beisteuert, ist seine Passquote von 78% in der gegnerischen Hälfte absolut in Ordnung. Zum Vergleich: sein Pendant auf der rechten Seite Jean Zimmer bringt es auf lediglich 70%. Mit 9 Torvorlagen hat er auch wenig überraschend die meisten beim FCK – blickt man auf die Expected Assists, also die Anzahl der laut Chancenqualität vorbereiteten Abschlüsse, steht Puchacz nach Heußer und Reese auf Platz 3.
Wie bereits eingangs erwähnt, sind aber auch Puchacz‘ Schwächen sehr eindeutig. Bei den Außenverteidigern und Schienenspielern verzeichnen lediglich Rittmüller und El Hankouri weniger erfolgreiche Defensivaktionen als der Pole. Kein Zufall – sogar FCK-Offensivspieler Tachie führt beispielsweise mehr Zweikämpfe im Spiel gegen den Ball als der Linksverteidiger. Noch auffälliger ist ein Blick auf sein Stellungsspiel, das zeigt, dass Puchacz große Probleme hat, die Tiefe hinter sich abzudecken. Passt man die abgefangenen Pässe an die Ballbesitzverhältnisse der Teams an, steht Puchacz mit lediglich 3 pro 90 Minuten auf dem letzten Platz aller Außenbahnspieler.
Als linker Schienenspieler überwiegt unter dem Strich ganz klar der Mehrwert des starken Flangengebers. Ob Puchacz für ein Team, das eher selten den Ball hat, auch in einer 4er-Kette die ideale Besetzung ist, darf angezweifelt werden. In diesem Fall müsste Puchacz gut abgesichert und unterstützt werden. Angesichts seines Tempos (35.7 km/h) könnte alternativ auch die Position im linken Mittelfeld je nach System für den Polen interessant sein.