Daniel Stendels Power-Fußball – Hannover 96 U23 vor Aufstieg

Die U23 von Hannover 96 steht mit 5 Punkten Vorsprung bei noch 2 verbleibenden Spielen kurz vor der Meisterschaft in der Regionalliga Nord & dem damit verbundenen Aufstieg in die 3. Liga. Maßgeblich dafür ist der Power-Fußball, den Trainer Daniel Stendel spielen lässt.

Schon Pep Guardiola attestierte Stendel 2016 – damals noch als Trainer der 96-Profis – einen vielversprechenden Spielstil. Seinen fulminanten Fußball lässt Stendel seit 2022 bei der U23 spielen. Mit 2.6 Toren pro Spiel betreut der 50-Jährige die mit Abstand torgefährlichste Mannschaft in Deutschlands Regionalligen.

Dass Stendel auf viel Risikofreude im eigenen Ballbesitz (55%) setzt, zeigt nicht nur die Torausbeute. Aufgrund der hohen Vertikalität im Spiel verzeichnet man die zweitmeisten Ballverluste der Regionalligen sowie eine unterdurchschnittliche Passquote von 77%.

Der Fokus liegt auf einer schnellen und hohen Wiedereroberung des Balles. Seit nun fast 2 Jahren lässt kein Team dem Gegner weniger Zeit im Spielaufbau als die Hannoveraner Reserve. Mit hoher Intensität und Laufbereitschaft fängt man viele gegnerische Pässe ab und verzeichnet beeindruckende 16 hohe Balleroberungen pro Spiel – der RL-Schnitt liegt etwa zwischen 11 und 12. Auch die Defensiv-Zweikampfquote von 65% gehört zu den Top-5 in den Regionalligen.

Dass bei diesem riskanten Spiel mit und gegen den Ball sich Lücken auftun, ist angesichts der hohen Torausbeute einkalkuliert. In 8 von 32 Ligaspielen erzielte man mindestens 4 Tore. Zudem gewann man 7 Spiele, in denen der Gegner mindestens 2 Tore erzielte. Darunter u.a. ein 9:2 und 6:2-Sieg innerhalb einer Woche.

Das temporeiche und direkte Spiel der Stendel-11 führt dazu, dass man so boxpräsent wie kaum ein anderes Team in den Regionalligen ist und mit über 16 Schüssen pro 90 Minuten die mit Abstand meisten abgibt. Zwar sieht auch Stendel seine Mannschaft gerne zu Null spielen, jedoch gab er schon 2016 die Divise „lieber 4:3 als 1:0“ vor.

Da Daniel Stendels Vertrag zum Saisonende ausläuft, könnte er möglicherweise für den ein oder anderen Zweitligisten interessant werden, der einen Trainer sucht, der für Offensiv-Fußball steht und junge Talente (Beispiel Gindorf) entwickeln kann.

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