Steffen Tigges – das bringt Baumgarts Wunschspieler mit

Tigges kommt vom BVB

Der 23-jährige Steffen Tigges kostet die Kölner in etwa 1,5 Millionen plus eventuellen Bonuszahlungen. Der Neuzugang vom BVB stellt eine weitere Alternative für Steffen Baumgarts Offensive dar. Zu Beginn seiner Zeit noch häufig auf dem Flügel eingesetzt, kommt Tigges mittlerweile im Sturm zum Einsatz. Was der junge Angreifer mitbringt und auf was sich die Effzeh-Fans freuen können, erfahrt ihr bei ballorientiert.

Beitragsbild bestehend aus: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0, 2021-08-08 FC Carl Zeiss Jena gegen 1. FC Köln (DFB-Pokal) by Sandro Halank–088 (cropped)CC BY-SA 4.0 https://www.instagram.com/p/CdApZQpuDRD/




Bisherige Laufbahn

Der gebürtige Osnabrücker wechselte mit 12 Jahren zum dortigen Stadtprimus VfL. Im Dezember 2015 mit gerade einmal 17 Jahren gab Tigges sein Debüt in der 3. Liga. Der Neu-Kölner suchte lange nach seiner richtigen Position. Im Sturm kam er nicht an der starken Konkurrenz vorbei. Folglich spielte er überwiegend über den linken Flügel – mitunter auch als Linksverteidiger. Auch hier war er aber nicht absolut gesetzt und kam häufig nur zu Teileinsätzen. Während seiner Zeit in Osnabrück spielte er auch mit seinem Zwillingsbruder und Torhüter Leon zusammen.

Zur Saison 2019/20 und nach 80 Einsätzen (4 Tore) in der 3. Liga wechselte Tigges zum BVB und war (vorerst) für die Regionalligamannschaft vorgesehen. In Dortmund fand Baumgarts Wunschspieler schnell sein Glück. 24 der 25 Saisonspiele (Abbruch wegen Corona) durfte er durchspielen. Mit starken 19 Scorerpunkten zahlte er das Vertrauen zurück. In der kommenden Saison wurde Tigges zum Kapitän der Dortmund-Reserve ernannt. Mit 22 Toren schoss er den BVB II zur Meisterschaft und damit in Liga 3.

Die starken Leistungen wurden schnell belohnt. Unter Edin Terzic debütierte der Stürmer in der Rückrunde 2020/21 bei den Profis. Erst in der Bundesliga, später auch in der Champions League gegen Manchester City. In der abgelaufenen Spielzeit konnte er in seinen 9 Liga-Einwechslungen (insgesamt 103 Minuten) starke 3 mal treffen.

 

Tigges‘ Stärken und Schwächen

Steffen Tigges war Baumgarts absoluter Wunschspieler für den Sturm.
Steffen Baumgart ist ein großer Fan von Tigges‘ Spielstil. Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0, 2021-08-08 FC Carl Zeiss Jena gegen 1. FC Köln (DFB-Pokal) by Sandro Halank–088 (cropped)CC BY-SA 4.0

Mittlerweile ist klar, dass die Stärken des Neu-Kölners klar im Sturm liegen. Ihm selbst war dies schon länger bewusst. Er verließ damals überraschend den Zweitligaaufsteiger Osnabrück, um in der Regionalliga auf seiner Lieblingsposition zu spielen. Ein paar Jahre später lässt sich sagen – alles richtig gemacht.




Tigges hat zweifelsohne noch einige Defizite. Er ist kein Stürmer, der regelmäßig die Tiefe anläuft – auch weil ihm das nötige Tempo hierfür fehlt. Technisch ist er zwar ordentlich, mehr aber auch nicht. Selten geht der Stürmer in Dribblings.

Umso stärker ist seine Physis. Mit 193cm und 86kg nahezu selbsterklärend. Tigges ist stark darin, Bälle festzumachen und als Wandspieler zu agieren. Allgemein nimmt er viel am Spiel teil – was sich auch durch seine 25 Vorlagen in 64 Spielen für den BVB II bestätigt. Im Kopfballspiel ist er er immer gefährlich. Bei Flanken und Standards ist er ein immer gern genommener Abnehmer.

Charakterlich ist der Stürmer ein absolutes Vorbild. 90 Minuten voller Einsatz sind für ihn normal. In jungen Jahren übernimmt er schon Führungsaufgaben und geht voran.

Seine Verletzung am Sprunggelenk hat der Neuzugang auskuriert. Aktuell befindet er sich im Aufbautraining und kann in die bald beginnende Sommervorbereitung einsteigen.

 

Passt Steffen Tigges zum Effzeh?

Einigen Köln-Anhängern dürfte die Tatsache, dass Steffen Baumgart Tigges unbedingt verpflichten wollte, schon ausreichen, um guter Dinge zu sein. Doch auch losgelöst davon macht der Transfer durchaus Sinn.

Steffen Tigges passt perfekt in das neue Kölner Transferprofil. Jung, deutschsprachig, bereit zu arbeiten und mit viel Potenzial. All diese Punkte sprechen zweifelsohne auf den Neuzugang zu. Genau so wie auf die anderen bisher bekannten Verpflichtungen Maina, Kilian und Huseinbasic.




Der Effzeh schlug letztes Jahr mit über 500 Flanken die mit Abstand meisten der Liga. Anthony Modeste war der ideale Abnehmer dafür. Ein weiterer Profiteur könnte nächstes Jahr Tigges sein, der sich im Sechzehner pudelwohl fühlt und auch gerade bei hohen Bällen seine Stärken gut einsetzen kann.

Steffen Baumgart favorisierte über lange Zeit ein 442 mit Raute. Neben dem gesetzten Modeste durfte lange Zeit der Schwede Andersson spielen. Der vorherige Unioner konnte aber auch in seiner zweiten Spielzeit in Köln überhaupt nicht überzeugen. Trotz vieler Einsatzzeit konnte er nur 3 mickrige Saisontore beisteuern. Mit Steffen Tigges steht nun ein neuer Stürmer in den Startlöchern. Gut möglich, dass Baumgart ihn als Sturmpartner zu Modeste sieht und die beiden häufiger von Beginn an auflaufen werden.

Modeste und Steffen Tigges könnten nächstes Jahr für den Effzeh stürmen
Könnten nächste Saison häufig zusammen stürmen: Anthony Modeste und Steffen Tigges. Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0, 2021-08-08 FC Carl Zeiss Jena gegen 1. FC Köln (DFB-Pokal) by Sandro Halank–157CC BY-SA 4.0

Unter Baumgart hat der Effzeh wieder zu Spielkultur gefunden. Mit viel Ballbesitz und Dominanz. Auch dies passt zu Tigges sehr gut. Der Stürmer lässt sich gerne in das Mittelfeld fallen, um am Spiel teilzunehmen.

Zu guter Letzt – Pressing. Die Kölner stressen den Gegner 90 Minuten. Balldruck in hohen Zonen steht in eigentlich jedem Spiel auf der Tagesordnung. Tigges passt auch in diesen Spielabschnitt perfekt herein. Der Stürmer mag das aggressive Spiel gegen den Ball und ist clever darin, die gegnerischen Innenverteidiger in mögliche Pressingfallen zu locken.

 

Köln und Tigges – a perfect match?

Aktiv, aggressiv nach vorne, mit viel Laufbereitschaft und Einsatz. Die Fans können sich darauf freuen, dass ich immer Gas gebe. Vielleicht funktioniert fußballerisch nicht immer alles direkt, aber ich werde mein Herz auf dem Platz lassen und alles raushauen.

Steffen Tigges über seinen Spielstil, sich mit dem der Kölner deckt.




Auch aufgrund der Dreifachbelastung im kommenden Jahr war ein Angreifer weit oben auf der Transferagenda der Kölner anzusiedeln. Die Wahl fiel auf Steffen Tigges. Man darf vom Neuzugang aus Dortmund keine Wunderdinge erwarten. Was man erwarten kann, ist Einsatz und Lernbereitschaft. Tigges ist kein sonderlich schneller Stürmer, den man in die Tiefe schickt. Das passiert aber auch selten in Baumgarts Spiel. Man wird versuchen, über die Flügel mit Tempo zu kommen. Neben Modeste steht nächstes Jahr ein weiterer Abnehmer für die vielen Flanken und Hereingaben bereit – Steffen Tigges.

 

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