René Adler: Vom Nationaltorwart zum Unternehmer







Renés Bewegungsablauf war wesentlich geschmeidiger als bei allen anderen, die ich vorher gesehen hatte. Dazu kam eine für das Alter unglaubliche Sprungkraft. Das hat mir imponiert.

Steil nach oben

Der in Leipzig geborene Adler wechselte 2000 in die Jugend von Bayer Leverkusen, wo er in den ersten 4 Jahren bei Torwarttrainer Rüdiger Vollborn und dessen Familie wohnte. Vollborn gilt als Entdecker Adlers, der mit obigem Zitat früh seine Begeisterung für den Torhüter ausdrückte. Im Februar 2007 gab der talentierte Adler sein Profidebüt für Leverkusen – zunächst in der Bundesliga, später auch im Uefa-Cup. Der damals 22-Jährige ersetzte die gesperrte Nummer 1 Hans Jörg Butt. In der Folgezeit etablierte sich René Adler schnell als Stammtorhüter im Bayer-Tor. Auch international rückte der junge Torhüter ins Rampenlicht und war unter anderem Kandidat bei der UEFA für den Torhüter des Jahres 2008. Auch bei Topclubs wie Manchester United wurde er als Nummer 1 gehandelt.

Ähnlich erfolgreich durchlief der heute 37-Jährige sämtliche DFB-Jugendteams, wo er in jedem Jahrgang Stammtorhüter und mitunter sogar Kapitän war. 2008 folgte das Debüt in der A-Nationalmannschaft unter Jogi Löw. Nachdem er bei der EM 08 noch Torhüter Nummer 3 war, wurde er für die WM 2010 in Südafrika zum Stammtorhüter benannt – absolut verständlich zur damaligen Zeit!

 

Verletzungsprobleme verhindern mehr

Doch dazu kam es leider nicht. Aufgrund einer Rippenverletzung musste Adler die WM-Teilnahme verletzungsbedingt absagen und ebnete somit den Durchbruch für Manuel Neuer. Für Adler rückte ausgerechnet Hans Jörg Butt zur WM nach – jener Torhüter, den er 3 Jahre zuvor verdrängt hatte. Sportlich gesehen folgten weitere bittere Monate – in Leverkusen verlor er seinen Stammplatz an den jungen Bernd Leno, das Interesse größerer Vereine erlosch in der Folge auch.




Zur Saison 2012/13 folgte der ablösefreie Wechsel zum HSV – Jaroslav Drobný musste für Adler auf der Bank Platz nehmen. In der ersten Saison konnte sich Adler mit starken Leistungen wieder in den Fokus spielen, wodurch er erneut in den Kreis der Nationalmannschaft rückte und dort auch sein Comeback gab. Die folgenden Jahre waren von Verletzungen und Formschwankungen Adlers geprägt – auch aufgrund vieler Trainerwechsel, durch die keine Ruhe in die Mannschaft kam. Dennoch kann der insgesamt 12-fache Nationalspieler Deutschlands auf 5 spannende Jahre in Hamburg zurückblicken, die aus persönlicher Sicht im Großen und Ganzen erfolgreich verliefen und ihn heute noch zum gern gesehenen Gast im Volksparkstadion machen.

Nach seinem Vertragsende in Hamburg folgte der Wechsel an den Mainzer Bruchweg. Als Stammtorhüter ging Adler in die Saison 17/18, verletzte sich nach dem 9. Spieltag aber am Oberschenkel, wodurch er weite Teile der Saison verpasste. Wenige Spiele nach seinem Comeback erlitt der heutige Unternehmer einen Knorpelschaden im Knie, weshalb Adler auch die gesamte Saison 2018/19 ausfiel. Aufgrund der Verletzung beendete er seine Karriere 2019.

 

René Adlers Karriere in Zahlen

Verein Saison Spiele Gegentore Zu 0
Bayer Leverkusen 2007-2012 173 211 55
Hamburger SV 2012-2017 129 225 28
FSV Mainz 05 2017-2019 17 22 5
Deutschland 2008-2013 12 8 5

 

René Adler heute: Fußball-Unternehmer

Auch nach der aktiven Karriere ist Adler dem Fußball treugeblieben – in jeglicher Hinsicht. Heute ist er Experte für die Sportsendung ran und den Sender Sky, bei dem er regelmäßig in Premier League Spielen zu Gast ist. Schon während seiner Laufbahn dachte er nach den ersten verletzungsbedingten Rückschlägen an die Zeit nach der Profikarriere, weshalb er 2016 das Sportmanagement Studium erfolgreich abschloss. Schon kurz danach folgte der Einstieg in das damalige Start-Up Unternehmen T1TAN, das Torwarthandschuhe herstellt. Bereits während seiner Hamburger Zeit nutzte Adler die Modelle der Firma selbst und trug maßgeblich zum Wachstum T1TANs bei. Die Torwarthandschuh-Marke steht für preiswerte, aber zugleich hochwertige Qualität. Heute vertraut eine wachsende Zahl nationaler und internationaler Profis auf die Handschuhe, unter anderem Stefan Ortega von Manchester City und Florian Müller vom VfB Stuttgart.

René Adlers neuestes Projekt ist 11TransFAIR.

11TransFAIR ist ein Startup von Ex-Spielern, Juristen und Transfer-Experten, die Möglichkeiten schaffen, die ich mir als aktiver Spieler während meiner Profikarriere gewünscht hätte. Wir wollen mit unserer Plattform einen echten Mehrwert auf dem Transfermarkt schaffen. Dabei helfen uns auch international erfahrene Transfer-Experten, die für uns ständig das Ohr am Markt haben.

René Adler – Founder der Plattform 11TransFAIR

Das Unternehmen steht für vollständige Transparenz, um Profifußballern und Vereinen bei Transfers bestmögliche Entscheidungen zu ermöglichen. 11TransFAIR ist die erste Plattform, in der sich ausschließlich Profi-Fußballer selbst anmelden. Es handelt sich um keine Scouting-Plattform, sondern viel mehr um eine neuartige „Matching“-Plattform, wie das Unternehmen schreibt. Via App treffen Fußballer und Verein im ersten Schritt digital und anonym aufeinander. Diskret lässt sich im direkten Kontakt herausfinden, ob man zusammenpasst. Durch spezielle Such-Tools wird vorab berechnet, ob Verein und Spieler ähnliche Vorstellungen und Ziele haben. Diese Art von Spielervermittlung ist eine absolute Weltneuheit – die ersten Feedbacks sind durchweg positiv.

René Adler: Vom Nationaltorwart zum Unternehmer

René Adler blickt auf eine tolle Karriere zurück. Zu seinen Erfolgen zählen ein 3. Platz bei der EM 2008, die Vizemeisterschaft mit Bayer Leverkusen sowie der Einzug ins DFB-Pokalfinale. Wer weiß, wie die Laufbahn ohne verletzungsbedingte Ausfälle verlaufen wäre? Fraglich allerdings auch, ob der verheiratete Familienvater auch dann seine Begeisterung hin zum Unternehmer gefunden hätte.
Ballorientiert verneigt sich vor einer spannenden Laufbahn, die trotz Karriereende noch lange nicht am Ende angekommen ist. René Adler und Fußball – das passt!

 

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Beitragsbild bestehend aus: SteindyRené Adler, Germany national football team (02), Hintergrund, CC BY-SA 3.0

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