Depay als Lebensversicherung Lyons
Dass Memphis Depay für Tore und Vorlagen steht, zeigte er vor allem in seiner Zeit bei Olympique Lyon. Nach eher durchschnittlichen zwei Jahren bei Manchester United wechselte der 28-jährige 2017 nach Frankreich. Dort konnte er in insgesamt 4 Jahren und 178 Spielen mit 76 Toren und 55 Vorlagen mehr als überzeugen. 2021 folgte der Wechsel zum FC Barcelona, wo man trotz ordentlichen 15 Scorerpunkten in 37 Spielen keine Verwendung mehr für den Mittelstürmer sieht. Obwohl das Arbeitspapier von Depay noch ein Jahr gültig ist, soll man in Barcelona bereit sein, ihn ablösefrei ziehen zu lassen. In Barcelona wächst das Geld bekanntlich auf Bäumen – aber das ist ein anderes Thema. Denn hier kommt Borussia Dortmund ins Spiel.
Vakanz beim BVB nach Haller-Ausfall
Nachdem Neuzugang Sebastien Haller aufgrund eines Hodentumors für geraume Zeit nicht zu Verfügung steht, ist man auf der Suche nach einem Ersatz fürs Sturmzentrum. Zwar ist Memphis Depay nicht der klassische Stoßstürmer, dennoch sind seine Zahlen beeindruckend. Wie bereits erwähnt war der Niederländer ein Art Lebensversicherung für die Lyonnais. Viel beeindruckender sind allerdings seine Zahlen für die Nationalmannschaft.
Depays unfassbare Bilanz in der Nationalmannschaft
Während Depay in seinen ersten 25 Einsätzen für die Elftal an lediglich 7 Toren beteiligt war, folgte ab Ende 2016 die Explosion. Seit dem 13. November 2016 war Depay in 54 Spielen für Oranje an Sage und Schreibe 65 Toren direkt beteiligt! Dabei erzielte er 39 Tore selbst und bereitete weitere 26 vor. Klar sind Gegner wie Luxemburg, Weißrussland und Gibraltar kein europäischer Maßstab. Doch auch in Spielen gegen Frankreich, Deutschland oder Belgien konnte Depay regelmäßig mit Toren und Vorlagen zum Erfolg der Niederländer beitragen. Selbst Größen wie Ronaldo, Messi, Lewandowski und Kane können im gleichen Zeitraum nur schwer mithalten:
| Seit 13.11.16 | Depay | Ronaldo | Kane | Lewandowski | Messi |
| Spiele | 54 | 55 | 56 | 47 | 47 |
| Tore | 39 | 51 | 45 | 34 | 32 |
| Vorlagen | 26 | 9 | 12 | 13 | 14 |
| Scorer | 65 | 60 | 57 | 47 | 46 |
stats via transfermarkt.de
Wenn diese Zahlen Eines beweisen, dann die Effektivität von Memphis Depay. Sowohl auf Nationalmannschafts- als auch auf Vereinsebene liefert Depay seit Jahren zuverlässig. Eine Zuverlässigkeit, die der BVB für seine großen Ziele gut gebrauchen könnte. Zumal Depay mit seinen 28 Jahren über eine gewisse Erfahrung mitbringen würde, die bei Dortmunds Hochtalentierten um Adeyemi, Bynoe-Gittens und Moukoko logischerweise noch fehlt. Zudem ist Depay durch seine Flexibilität auch nach einer Rückkehr Hallers offensiv nahezu überall einsetzbar. Sei es als zweite Spitze, hängende Spitze, Spielmacher oder Flügelspieler: Depay kann alles! Wie seine Anzahl an Vorlagen beweisen, weiß Depay, wie er seine Mitspieler einzusetzen hat.
Ist Depay für Borussia Dortmund bezahlbar?
Bleibt nur noch die Frage nach dem Gehalt. Laut „capology“ verdient Depay aktuell rund 10 Mio. € brutto beim FC Barcelona. Eine die Summe, die aktuell auch bei Borussia Dortmund an diverse Spieler jährlich ausgezahlt wird – glaubt man dem angesprochenen Portal. Dennoch wird man in Dortmund nach den teuren Neuzugängen um Haller und Süle darauf bedacht sein, nicht noch einen weiteren Spieler im zweistelligen Millionenbereich bezahlen zu müssen. Ein Vorhaben, das bei einem Depay-Transfer durchaus zu bewerkstelligen wäre. Geht man davon aus, dass Depay dank „Barcelonas Kulanz“ ablösefrei wechseln darf, könnte man auch ein Entgegenkommen Depays in Form von realistischen Gehaltsvorstellungen an den neuen Arbeitgeber zur Beschleunigung eines Transfers erwarten. In diesem Szenario würde ein Transfer für den BVB nicht nur sportlich, sondern auch monetär durchaus Sinn ergeben.
Einspielen für Weltmeisterschaft
Doch nicht nur für den BVB würde ein Wechsel Sinn ergeben. Denn neben den monetären Gründen sprechen auch viele weiche Faktoren für Borussia Dortmund. Im Hinblick auf die Weltmeisterschaft im kommenden Winter könnte Depay auf höchstem Niveau Spielpraxis sammeln. Hinzu kommt, dass er mit Landsmann Donyell Malen auf seinen möglichen Sturmpartner für die Nationalmannschaft treffen würde. Eine Win-Win-Win-Win-Situation!
Letztendlich bleibt abzuwarten, ob sich die Gerüchte um einen Wechsel von Memphis Depay in die Bundesliga bewahrheiten. Gründe für die Sinnhaftigkeit gäbe es für beiden Seiten genug. Doch auch viele andere Vereine dürften sich um die Dienste des niederländischen Top-Scorers bemühen.
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Beitragsbild bestehend aus:
Steffen Prößdorf, 20191002 Fußball, Männer, UEFA Champions League, RB Leipzig – Olympique Lyonnais by Stepro StP 0256, CC BY-SA 4.0 (zugeschnitten)
