TSV 1860 München: Blick nach unten statt oben
Nicht nur ich dürfte der Meinung sein, dass ein Verein wie der TSV 1860 München mindestens in die 2. Bundesliga gehört. Doch spätestens nach der 1:0-Niederlage im letzten Spiel vor der Winterpause muss man in die entgegengesetzte Richtung blicken.
Sieg- und torlos-Serie: Sechz’ger Chancenwucher
Es ist wahrlich kein Offensiv-Feuerwerk, das die Löwen seit einigen Wochen anbieten. Denn die Niederlage in Mannheim war bereits die vierte torlose in Folge. Nichtsdestotrotz ist es ein wenig grotesk, dass man während dieser Negativserie kein einziges Mal traf.
Tatsächlich brachten es die Sechz‘ger zu Stande, keinen ihrer 78 Abschlüsse hinter die Linie zu drücken. Noch deutlicher wird das Ausmaß dieser erschreckenden Chancenverwertung, wenn man nicht nur die Quantität, sondern auch Qualität der Schüsse berücksichtigt. Denn nach den Expected Goals erzielen Mannschaften aus Chancen dieser Art statistisch gesehen 9 Tore. Die Löwen aber kein einziges. Sicherlich ist das Spielglück aktuell nicht auf der Seite des TSV. Allerdings ist eine solche Under-Performance auch eindeutiges Symptom von fehlendem Selbstvertrauen und fehlender Überzeugung, wie auch Interimstrainer Schmöller attestierte. Auch deswegen blieben die 14 (!) gezählten Großchancen in den letzten vier Spielen gänzlich ungenutzt. Statt die statistische Überlegenheit in jedem dieser Spiele ausnutzen zu können, geht man nun mit einer wochenlang andauernden Erfolgslosigkeit in die Winterpause.
Ideenlosigkeit der Löwen im Angriff
Neben der Reinigung des Geistes ist es für den Verein die wichtigste Aufgabe, den richtigen Kopf für die Trainerposition zu finden. Zwar konnte Jacobacci die Mannschaft in der Vorsaison stabilisieren. Jedoch war in der abgelaufenen Hinserie kaum eine Weiterentwicklung zu erkennen. Die Ideenlosigkeit auf dem Platz äußerte sich in Form von den meisten geschlagenen Flanken (pro 90min) der Liga. Problem dabei: es kamen nicht nur unterdurchschnittlich viele davon (32%) beim Mitspieler an, sondern man erzielte trotz dieses häufig gewählten Mittels mit nur zwei Kopfballtoren die wenigsten der Liga.
Neuer 1860-Trainer mit klarem Plan gesucht
Bei all den negativen Statistiken sei allerdings nicht unerwähnt, dass auch mit den gezeigten Leistungen deutlich mehr Punkte drin – wenn nicht sogar verdient – gewesen wären. Dessen ungeachtet braucht der TSV 1860 München einen Trainer, der die Mannschaft nicht nur stabilisiert. Vielmehr sollte er über eine klare Spielidee verfügen, um auch mittelfristig eine Weiterentwicklung vorantreiben zu können.
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Quellen:
wyscout.com
xvalue.ai
transfermarkt.de
theanalyst.com
fbref.com
bundesliga.de
ObschtTea, Innenansicht des Grünwalder Stadion, CC BY-SA 4.0