FC Bayern: Kompanys Plan geht auch gegen PSG auf

Meine Erkenntnis aus dem gestrigen 1:0-Sieg des FC Bayern München gegen PSG: Die Mannschaft kann auch Spiele gewinnen, wenn einzelne (vor allem Offensiv-)Spieler nicht ihre Bestform abrufen.

Selbst gegen das hohe, mannorientierte Pressing der Pariser fand man beispielsweise durch viele gegenläufige Bewegungen zwischen Flügel (Coman!) und Außenverteidiger sowie durch sonstige Positionsrochaden immer wieder Lösungen. Dass man in letzter Konsequenz verhältnismäßig wenig Torgefahr entwickeln konnte, lag an einigen technischen Fehlern.

Gerade der sonst so unfassbar spielstarke Kane verzeichnete ungewöhnlich viele Unsauberkeiten – acht Fehlpässe in einem Spiel stellen für ihn einen negativen Höchstwert seit März dar. Ähnliches gilt für den formstarken Davies, dessen elf Fehlpässe den ein oder anderen gefährlichen PSG-Angriff zur Folge hatten. Zudem wurde Musiala durch Vitinhas Manndeckung lange Zeit aus dem Spiel genommen.

Umso wichtiger war es, dass die Null und die beiden Felsen in der Brandung in der Abwehrzentrale standen. Der seit Wochen überragende Kim lieferte einmal mehr Bestwerte, fing die meisten gegnerischen Pässe ab, eroberte die meisten Bälle aller Spieler auf dem Feld und erzielte sogar das goldene Tor. Nebenmann Upamecano gewann 100 % seiner Defensivduelle. Hinter dem Duo nahm auch Manuel Neuer in dieser Partie eine wichtige Rolle gegen früh störende Gäste ein, indem er viele Angriffe mit seinem progressiven Passspiel initiierte. 19 angekommene lange Pässe (73 %) sind für den Bayern-Kapitän sogar der zweitbeste Karriere-Wert seit 2015.

Partien wie diese zeigen einmal mehr: Der Plan funktioniert – auch ohne Topform und gänzlich ohne Neuzugang in der Startelf. Auch wenn viele diesen Sieg wieder relativieren werden, mit dem Argument, der Gegner sei nicht stark genug gewesen oder kein echter Prüfstein, geht der FC Bayern unter Vincent Kompany unbeirrt seinen Weg und feiert den siebten (!) Zu-Null-Sieg in Serie.

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