Kevin Stöger – nicht nur in der Relegation überragend

Was für eine heftige Masterclass war das gestern bitte von Kevin Stöger? Damit krönte er seine überragende Saison, die ich von einem Spieler eines Fast-Absteigers wohl so noch nie gesehen haben. Nicht nur gestern überragte der Österreicher sämtliche Statistiken.

Seine Position war bei der furiosen Aufholjagd des VfL Bochums schwer zu definieren, denn Stöger war gefühlt überall. Mal auf dem linken Flügel, mal auf dem rechten Flügel oder im Zentrum: von überall aus musste man während der 130 Spielminuten mit seinen gefährlichen Pässe rechnen.

Vor allem seine Flanken in den Sechzehner sorgten immer wieder für Gefahr. Nicht nur bei seinen beiden Vorlagen oder etwa beim Handelfmeter: überragende 12 von 19 Flanken fanden den Mitspieler. In der Folge lieferte Stöger 10 Schussvorlagen und gab 4 Schüsse selbst ab – eine direkte Beteiligung an über 60% der 23 Bochumer Abschlüsse in diesem Spiel.

Zudem war Stöger der Spieler mit den mit Abstand meisten Ballaktionen. Das Verrückte: er sorgt nicht für Gefahr im letzten Drittel, sondern baut immer wieder das Spiel mit auf. Von seinen 125 Pässen kamen starke 83% an – ein unheimlich guter Wert, wenn man die Risikofreude in seinem Spiel bedenkt. Zudem spielte er 4 erfolgreiche Pässe hinter die Düsseldorfer Abwehr sowie 14 erfolgreiche lange Pässe – allesamt stark überdurchschnittliche Werte.  

Dass er neben seinen beiden Vorlagen und dem Tor auch noch den letzten Bochumer Elfmeter zum Klassenerhalt verwandelt, passt perfekt ins Bild. Dass diese Leistung kein Ausreiser nach oben war, bewies er in 32 Einsätzen zuvor in der Bundesliga-Saison: Stöger kreierte die mit Abstand meisten Torchancen und war gleichzeitig der Spieler mit den meisten Gegenpressing-Aktionen, um nur zwei seiner ligaweit vielen Top-Statistiken zu nennen. Dass er beim VfL Bochum gefühlt alles macht, bestätigt ebenfalls die Statistik: meiste Tore, meiste Vorlagen, meiste Schüsse, meiste Doppelpässe, meiste Dribblings, meiste Flanken, sowie meiste gespielte Pässe – die Liste ist lang.

Nach der aussichtlosen Situation nach dem Hinspiel war er einer der wenigen, die sich kämpferisch gaben: „Wenn Düsseldorf drei Tore in Bochum schießen kann, warum sollen wir das nicht in Düsseldorf können.“ Wie Kevin Stöger nicht nur gestern ablieferte, war phänomenal.

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