Der Spaß ist zurück! Analyse 1. FC Schweinfurt 05

Trister Winter in Schweinfurt

Nur Rang 10 zur Winterpause in der Regionalliga Bayern, dazu die Nachricht über den Rückzug vom Profi-Fußball ab kommender Saison. Die Stimmung beim 1. FC Schweinfurt 05 war alles andere als gut vor wenigen Monaten.

Trainer-Entlassung und Sportdirektor-Rücktritt

Als sei das nicht schon genug, holte man zwischenzeitlich lediglich einen Sieg aus 10 Spielen und stürzte in den Abstiegskampf ab. Zudem trennte man sich von Christian Gmünder und auch Sportdirektor Robert Hettich gab sein Amt zurück. Nachdem man viele Jahre um den Aufstieg in die 3. Liga kämpfte, drohte nun sogar der Absturz in die Bayernliga.

Von der Abstiegszone auf Platz 6

Doch der vorherige Co- und nun Cheftrainer Marc Reitmaier schaffte es Verein und Mannschaft neues Leben einzuhauchen. Trotz zweier knapper Niederlagen in den ersten vier Spielen gegen die Topteams Würzburg und Bayern II, schafften es die Schnüdel unter Reitmaier den Spaß zurück ins Sachs-Stadion zu holen. Denn mit fünf Siegen in Folge klettern die Schweinfurter von der Gefahrenzone auf Platz 6 der Liga. Somit steht man nun gut gewappnet für die restlichen 4 Saisonspiele da und kann guten Gewissens die Neuausrichtung für die kommende Saison planen.

Weit oben in der Formtabelle

Dass Marc Reitmaier ein Baustein dieser Planung sein konnte, scheint angesichts der starken Leistungssteigerung unter seiner Leitung denkbar. Seit seinem Amtsantritt sammelten nur die kleinen Bayern und die SpVgg Unterhaching mehr Punkte als Schweinfurt.

Tabelle von Spieltag 26-34
RL-BY-Tabelle von Spieltag 26-34

Neuer Glaube in der Offensive

Sets auf eine 4-2-3-1-Formation setzend konnte Reitmaier insbesondere seiner Offensive neuen Mut zusprechen. Die Mannschaft erarbeitet sich nicht nur mehr (+2) und bessere Chancen (+8%), sondern verwertet diese in einer eindrucksvollen Konsequenz. So erzielte man in den 9 Spielen unter Reitmaier 25 Tore, was laut xG-Statistik 9 mehr als erwartet sind. Ein starkes Indiz dafür, dass das Schweinfurter Selbstvertrauen zurückgekehrt ist.

Effizienteres Spiel im Angriffsdrittel

Ebenso zeigt man sich deutlich effizienter im Angriffsdrittel. Obwohl man deutlich weniger Pässe ins letzte Drittel spielt, kommt man häufiger im Strafraum an den Ball. Ein Hinweis darauf, dass die Raumbesetzung in und um der Box stark verbessert wurde.

Kompaktes Mittelfeldpressing

Das Spiel gegen den Ball erfolgt nun in einem aggressiveren Mittelfeldpressing, was rund 4 Balleroberungen mehr pro Spiel in der neutralen Zone zur Folge hat. Darüber hinaus macht man es dem Gegner mit einer raumorientierteren und kompakteren Abwehrarbeit schwerer in den Angriff zu kommen (-2 Schüsse/Spiel) und vermeidet vermehrt isolierte 1-gegen-1-Duelle (-9%).

Mut zum Risiko

Dass man trotzdem fast zwei Gegentore pro Spiel kassiert, liegt an der guten Chancenverwertung des Gegners und dem eignen Mut zum Risiko in der Offensive. Da man in drei der letzten 5 Spiele mindestens vier Tore erzielte, geht diese Rechnung aktuell auf. Nichtsdestotrotz würde das erste Zu-Null-Spiel seit Dezember zumindest nicht schaden.

Legende Adam Jabiri

Nicht nur auf dem Platz als Torjäger, sondern inzwischen auch als spielender Co-Trainer ist der 38-jährige Adam Jabiri eine tragende Säule in Schweinfurt. In 7 Jahren erzielte der Stürmer 125 Tore und 52 Vorlagen in 203 Spielen für den FC05. Auch in dieser Saison steht der gebürtige Kitzinger wieder bei 19 Saisontoren und konnte zuletzt mit wichtigen Treffern seine kleine Torflaute beenden. Mit all seiner Erfahrung und seinem Riecher vor dem Tor bringt er sich immer wieder in beste Abschlusspositionen und präsent in der Box wie kein zweiter. Zudem fungiert er als Fixpunkt im Schweinfurter Spiel und empfängt so viele lange Pässe pro 90 Minuten wie kein anderer Stürmer in den Regionalligen.

Neuausrichtung in der Regionalliga

Es bleibt spannend zu sehen, wie es für die Schnüdel in der neuen Regionalliga-Saison weitergeht. Auch wenn noch ein paar Spiele und Pünktchen ausstehen, scheint die Frage der Ligazugehörigkeit auch dank der Übernahme von Marc Reitmaier zumindest zu 95% geklärt zu sein. Die Jubelszenen vom späten Sieg gegen Ansbach unterstreichen nochmals, dass der Spaß in Schweinfurt zurückgekehrt ist.

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Quellen:
wyscout.com
instat.com
transfermarkt.de 
Tilman2007, D-6-62-000-115, Sachs-Sportanlagen, Tribüne Schweinfurt 20220907 0034, CC BY-SA 4.0

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