Trotz Pochettino & Transfers: Schwacher Saisonstart des Chelsea FC
Nur 5 Tore und 5 Punkte nach 6 Spieltagen, zudem seit 3 Spielen ohne eigenes Tor. Der Chelsea FC scheint auch unter dem neuen Trainer Mauricio Pochettino die Misere der Vorsaison fortzusetzen. Dabei scheinen auch die viele Neuzugänge und Transferausgaben von fast 500 Mio. € nicht zu helfen. Schließlich gibt es im Jahr 2023 keine Premier League-Mannschaft, die weniger Punkte sammelte und Tore erzielte als Chelsea.
Analyse: nicht alles schlecht bei Chelsea
Ein genauerer Blick auf den Saisonstart der Blues zeigt allerdings, dass längst nicht alles schlecht ist. Obwohl man nur 5 Tore erzielte, erzeugte man bisher eine große Torgefahr. Lediglich 5 Teams können einen höheren xG-Wert (12,5) vorweisen als Chelsea. Lediglich der horrende Chancenwucher sorgt dafür, dass man bisher über 7 Tore weniger als laut Chancenqualität – und Quantität erwartet. Neben der hohen Torgefahr steht man auch in der Defensive stabil da. Nur drei Teams ließen weniger zu (7,4 xG) als die Pochettino-Elf. Folglich kann man feststellen, dass man sich aktuell deutlich unter Wert verkauft. Anhand der erwartbaren Tore müsste man sogar auf Rang 3 der Tabelle stehen.
Attraktive Spielweise unter Mauricio Pochettino
Dass die angesprochenen Werte so positiv ausfallen, ist bei Weitem kein Zufall. Denn seit der Amtsübernahme von Pochettino ist ein klarer spielerischer Fortschritt zu erkennen. Die Spielweise ähnelt eher der einer Top-Mannschaft anstatt der eines Abstiegskandidaten, wie es die Jahrestabelle vermuten ließe. Mit viel Ballbesitz (65%) und in einem sicheren Passspiel (88%) präsentiert sich Chelsea dominant und tonangebend. Die hohe Qualität des Ballbesitzes lässt sich daran erkennen, dass es in der Liga kaum Mannschaften gibt, die mehr raumgewinnende Pässe und Pässe ins Angriffsdrittel spielt. Durch eine schnelle Ballzirkulation lässt man Ball und Gegner laufen. Im letzten Drittel zeigt man sich flexibel und bietet ein gute Mixtur zwischen Flügelspiel und Durchbrüchen durchs Zentrum. Im Spiel gegen den Ball legt man derzeit die höchste Intensität aller Mannschaften an den Tag. Mit einer hochstehenden Abwehrkette versucht man den Gegner früh zu stören, sowie bei Ballverlust sofort gegenzupressen und hohe Ballgewinne zu provozieren.
Kompletter Stürmer: Nicolas Jackson
Als wichtiger Fixpunkt im Angriffsspiel der Blues wurde Mittelstürmer Nicolas Jackson vom FC Villarreal verpflichtet. Mit der Empfehlung von 9 Toren in den letzten 8 La Liga-Partien kam der 21-Jährige im Sommer für 37 Mio. € an die Stamford Bridge. Dabei verkörpert er mit seiner Physis, Technik, Dribbling und Torgefahr einen kompletten Stürmer. Dass er damit gut zum Chelsea-Spiel passt, zeigt die Anzahl seiner guten Abschlusspositionen, in die er sich bringt und gebracht wird. Allerdings scheitert der Senegalese aktuell noch an der Chancenverwertung. Lediglich ein Tor aus über 4 xG sind deutlich zu wenig. Seine Qualitäten und die Tatsache, dass die Torchancen vorhanden sind, lassen vermuten, dass der Knoten bald platzen dürfte.
Chelsea auf richtigem Weg
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich der Chelsea FC trotz der schwachen Punkteausbeute auf dem richtigen Weg befindet. In vielen Parametern gehört man unter Pochettino zur Ligaspitze. Nur im entscheidenden Wert, nämlich der Torausbeute, hinkt man aktuell stark zurück. Angesichts der attraktiven Spielweise und den daraus folgenden Torchancen scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Chelsea die verdienten Punkte einfährt.
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Quellen:
wyscout.com
xvalue.ai
transfermarkt.de
Дмитрий Голубович, Mauricio Pochettino 2016, CC BY-SA 3.0