Spieleranalyse: Claudio Kammerknecht
Dass Dynamo Dresden zur Winterpause mit satten 10 Punkte Vorsprung auf den Drittplatzierten Ulm auf einem direkten Aufstiegsplatz liegt, hat auch viel mit den Qualitäten von Claudio Kammerknecht zutun. Während der Ex-Freiburger in der Vorsaison noch überwiegend als Innenverteidiger oder defensiver Mittelfeldspieler auflief, ist er in dieser Spielzeit als Rechtsverteidiger im 4-1-4-1-System von Markus Anfang nicht mehr wegzudenken.
Kammerknecht: stark im Spielaufbau
Der 24-Jährige nimmt bei der SGD bereits im Spielaufbau eine wichtige Rolle ein. Mit 52 ist er nach Tobias Traulich der Akteur mit den meisten gespielten Pässen pro 90 Minuten. Die große Qualität Kammerknechts liegt hier vor allem in seiner progressiven und raumgewinnenden Spielweise. Mit 190 Pässen ins Angriffsdrittel stellt er hier sogar die Benchmark der 3. Liga dar und ist damit von elementarer Bedeutung für den spielerischen Ansatz seines Trainers. Von ähnlich hoher Qualität im Spielaufbau sind seine intelligenten Freilaufbewegungen. Fast schon typischerweise für das Anfang-System zieht Kammerknecht als Außenverteidiger im eigenen Ballbesitz in Richtung Spielfeldmitte und bietet sich invers an, wodurch er das Spiel vor sich hat. Dennoch setzt er im richtigen Moment auch zu überlappenden Läufen in Richtung Offensive an und kann somit je nach Spielsituation in die Mitte ziehen als auch die Breite besetzen.
Wenig Dribblings, viele Pässe
Sucht der 24-Jährige den Weg über den Flügel, sind auch seine Hereingaben von hoher Qualität. Mit 44% angekommenen Flanken gehört er hier zur Top-10 der Liga. Ansonsten sucht Kammerknecht eher selten den Weg in die Offensive und meidet beispielsweise auch Dribblings oder 1-gegen-1-Situationen. Mit Ball am Fuß überbrückt er somit nur wenig Raum und setzt nur zu wenigen Anritten und Sprints an. Stattdessen sucht er die Mitspieler und findet diese beispielsweise auch mit präzisen langen Bällen, wodurch er das Spiel verlagern und beschleunigen kann.
Kammerknecht: extrem zweikampfstark
Nicht zu vergessen ist natürlich seine Kernaufgabe als Verteidiger. Mit den meisten erfolgreichen Defensivaktionen seines Teams – 11 pro 90 Minuten – stellt er diese eindrucksvoll unter Beweis. Der Rechtsverteidiger sucht sehr aktiv das direkte Duell und verteidigt konsequent nach vorne, beweist dabei aber stets ein gutes Timing. In der Folge gewinnt er starke 69% seiner Zweikämpfe im Spiel gegen den Ball. Im Stellungsspiel antizipiert der Deutsch-Sri-Lankese häufig schon frühzeitig den Raum, in dem er sich positionieren muss, um den Ball abfangen zu können.
Wenig Ausflüge nach vorne?
Auch wenn Kammerknecht nur selten im letzten Drittel aktiv ist, kommt er in 54 Einsätzen für Dynamo auf 6 Tore. Gründe hierfür sind unter anderem sein Spielverständnis, wodurch er auch bei Standardsituationen nicht selten an den Ball kommt. Auch sein gutes Timing im Kopfball kommt ihm hier zu Gute. Allgemein verfügt Kammerknecht über eine gute Physis und setzt seinen Körper geschickt ein. Zwar ist er kein Spieler, der viele Sprints in höchstem Tempo anzieht, jedoch kann er dies durch seine gute Positionierung und seine Spielintelligenz regelmäßig ausgleichen.
Claudio Kammerknecht: mit Dynamo Dresden in die 2. Bundesliga?
Claudio Kammerknecht ist mittlerweile definitiv als Führungsspieler bei Dynamo Dresden einzustufen. Mit seinen Qualitäten wird er auch in der Rückrunde maßgeblich daran beteiligt sein, ob die SGD am Ende der Saison etwas zu feiern hat. Dass der spielintelligente Defensivspezialist auch in einer Liga höher bestehen kann, steht dabei außer Frage.
Spieleranalyse: Claudio Kammerknecht 🇱🇰🇩🇪
Dass Dynamo Dresden zur Winterpause mit satten 10 Punkte Vorsprung auf den Drittplatzierten Ulm auf einem direkten Aufstiegsplatz liegt, hat auch viel mit den Qualitäten von Claudio Kammerknecht zutun. Während der Ex-Freiburger in der… pic.twitter.com/VegZhw1qTx
— ballorientiert ⚽️ (@ballorientiert) January 9, 2024
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