Jamal Musiala Analyse: Torgefahr & Facettenreichtum

Nicht erst seit gestern darf man feststellen, dass Jamal Musiala in dieser Saison eine Geradlinigkeit und Variabilität in sein Spiel bekommen hat, wodurch er derzeit zu den besten Spielern weltweit zählt. Dieser subjektive Eindruck lässt sich durch eindrucksvolle Zahlen belegen.

Besonders hervorstechend sind derzeit die vielen Facetten, die Musialas Spiel prägen. Sei es ein Fernschusstor gegen St. Pauli oder seine vielen Kopfballtore: Während er in seinen ersten 208 Profi-Einsätzen lediglich zwei Treffer per Kopfball erzielte, waren es in den letzten sechs Spielen gleich vier. Waren drei davon als Abstaubertore mehr das Resultat seiner starken Laufwege in die Box, so war der Kopfball gegen Ungarn auch technisch höchst anspruchsvoll.

Ohnehin attackiert Musiala im Schatten des Mittelstürmers inzwischen deutlich häufiger die gefährlichen Zonen mit Tiefenläufen, wodurch er sich in beste Abschlusspositionen bringt. In der Folge konnte er seine Torgefahr enorm erhöhen, sogar mehr als verdoppeln. Während es in der letzten Saison „nur“ 0,29 xG pro 90 Minuten für Musiala waren, sind es in dieser Saison 0,66 xG.

Knapp ein Boxkontakt mehr im Strafraum und ein Abschluss mehr pro 90 Minuten verdeutlichen Musialas neue Facette als „Box-Crasher“. Da er seine Chancen auch konsequent nutzt, steht er mit neun Pflichtspieltoren für den FC Bayern schon jetzt bei 75 % seiner Ausbeute aus der Vorsaison (12).

Und das Ganze gelingt ihm, obwohl er in Kompanys Positionsspiel mit vielen Rochaden deutlich mehr ins Spiel der Bayern eingebunden ist. Über zehn Pässe empfängt der 21-Jährige in dieser Saison mehr pro 90 Minuten, lässt sich gerne mal in den Sechserraum fallen, um von dort aus das Spiel seiner Mannschaft anzukurbeln.

Nicht zu vergessen ist zudem seine Aktivität gegen den Ball. Bekanntermaßen spielt unter Kompany das Gegenpressing eine wichtige Rolle. Selbst diesbezüglich konnte Musiala noch einmal eine Schippe drauflegen und erobert 20 % mehr Bälle in des Gegners Hälfte als in der Vorsaison.

Abschluss, Chancenverwertung, Laufwege, Spielaufbau, Dribbling und Gegenpressing – Jamal Musiala vereint aktuell weitaus mehr, als man sich von einem Offensivspieler wünschen kann. Mit seinem neu erlangten Facettenreichtum ist der Fanliebling auf bestem Weg, sein Spiel dauerhaft auf aller höchstem Niveau zu etablieren.

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