Holpriger Bundesligastart für Trainerneuling Miroslav Klose beim SCR Altach




Keine leichte Aufgabe für Miroslav Klose beim SCR Altach

8 – 6 – 7 – 10 – so lauteten die Tabellenpositionen des SCR Altach in den vergangenen vier Jahren in Österreichs Bundesliga. Insbesondere nach dem letztjährigen letzten Platz nach der Hauptrunde in Österreichs 12er-Liga war man froh, in der Abstiegsrunde doch noch die Klasse halten zu können. Dementsprechend dürfte Neu-Trainer Miroslav Klose bei seiner Amtsübernahme im Sommer die Schwere der Aufgabe bewusst gewesen sein. Und dennoch ist der Trainerneuling, der in seiner aktiven Karriere stets nach dem Höchsten strebte, nicht zufrieden mit dem Saisonstart, wie er nach der Derby-Niederlage am vergangenen Spieltag gegen Aufsteiger Austria Lustenau erklärte: 

Wenn wir heute einen Dreier gemacht hätten, dann wäre es ok. So ist es einfach zu wenig.  

Miroslav Klose nach der 1:2 Niederlage gegen Austria Lustenau gegenüber Sky Sport Austria

Vor allem den Fans des SCRA schmerzte die Niederlage empfindlich. So war es doch das erste “Ländle-Derby” in der Bundesliga seit 22 Jahren. Die Mannschaft des SCR Altach schien dem jedoch nicht gewachsen und ließ Leidenschaft und Wille vermissen. 

Neue Spielweise beim SCR Altach ..

Trotz der wohl bisher schlechtesten Saisonleistung konnten die Fans des SCRA auch einige positive Neuerungen unter Miroslav Klose beobachten. Entgegen der Spielweise der vergangenen Jahre favorisiert Klose einen dominanten Spielstil bei den Vorarlbergern. Während in der Vorsaison nur ein Team weniger den Ball hatte, ist es in der Frühphase dieser Saison nur der Serienmeister aus Salzburg, der häufiger Ball und Gegner laufen lässt. Ebenso möchte Klose bei Ballverlust den Ball so schnell wie möglich zurückerobern, weshalb man dem Gegner nur wenig Platz und Zeit gibt, das Spiel nach vorn zu tragen. Auch hier verwickeln nur die Salzburger die Gegenüber schneller in Zweikämpfe. Daraus resultiert ein durchschnittlicher Ballbesitzwert von rund 56% (Salzburg 61%).



.. mit noch mäßigem Erfolg

Dass viel Ballbesitz nicht gleich Erfolgt heißt, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Einem Sieg und einem Unentschieden stehen bereits 3 Niederlagen gegenüber. Grund dafür ist sicherlich die fehlende Kreativität in der gegnerischen Hälfte. Oftmals wirkt der Spielaufbau der Klose-Elf noch zu behäbig und ideenlos. Die Folge ist häufig lange Bälle und Flanken, die der Gegner relativ einfach verteidigen kann. Dies macht sich ebenfalls in der Statistik bemerkbar: nur drei Teams schossen weniger in Richtung gegnerisches Tor. Zur Buche stehen 7 Treffer. Wer wenig Tore macht, muss selbige zumindest verhindern. Doch auch das klappt bei den Altachern noch nicht. In allen 5 Ligaspielen kassierte man mindestens 2 Gegentore, 12 insgesamt – Höchstwert in der Bundesliga! Und zu viel, wenn man Spiele gewinnen möchte.

Zeit für Entwicklungen

Erste Zweifel am neuen Trainer des SCR Altach verbieten sich allerdings – zumal die Saison noch in den Kinderschuhen steckt und Mannschaft und Trainer sich noch finden müssen. Dabei spielt mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Qualität des Kaders eine Rolle. Nicht wenige Stimmen bezweifeln die Bundesligatauglichkeit auf der einen oder anderen Position beim SCR Altach und fordern Verstärkungen. Dementsprechend anspruchsvoll gestaltet sich die Arbeit von Klose. Dass der Kader Potential für Entwicklungen hergibt, zeigt der bloße Blick auf die Altersstruktur. Gerade in der Offensive verfügt man über einige junge Spieler, die in dieser Saison den nächsten Schritt machen wollen. Dank seiner Zeit als U17-Trainer beim FC Bayern dürfte Klose der richtige Mann dafür sein, der Jugend dabei tatkräftig zur Seite zu stehen. Als größte Hoffnung gilt die Stuttgarter Leihgabe Alexis Tibidi. Nach Anlaufproblemen beim VfB Stuttgart soll der 18-jährige Franzose unter Miroslav Klose Spielpraxis sammeln.



Kloses Handschrift erkennbar

Trotz erster Widrigkeiten kann man bereits die für einen Trainer so wichtige Handschrift bei Miroslav Klose erkennen. Augenscheinlich möchte der 44-Jährige seine Mannschaft selbstbewusst und dominant auftreten sehen. In den nächsten Wochen gilt es diese Spielweise zu verfeinern und Automatismen zu entwickeln. Hauptaugenmerk dürfte vorerst auf defensiver Stabilität liegen. Hierfür wird der akribisch arbeitende Klose Spiel für Spiel in die Analyse gehen und wenn nötig, den Finger in die Wunde legen.

Das werde ich [..] mit den Spielern besprechen und das knallhart und ehrlich analysieren. Das müssen wir, damit wir weiter nach vorne kommen. Wir müssen ehrlich zu uns sein, denn das wird entscheidend sein.

Miroslav Klose nach der 1:2 Niederlage gegen Austria Lustenau gegenüber Sky Sport Austria

Wie es gehen kann, zeigte die Klose-Elf in der letzten halben Stunde beim Heimspiel gegen die Wiener Austria. Nach 0:2-Rückstand drehte man die Partie fulminant und erzielte letztendlich in der Nachspielzeit den 3:2-Siegtreffer gegen den Vorjahresdritten. Um derartige Momente öfter zu erleben, bedarf es weiterhin harter Arbeit, vor der Miroslav Klose mit Sicherheit nicht zurückschrecken wird.

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Beitragsbild:
Ausschnitt Klose:
Sven Mandel, 2016209185719 2016-07-27 Champions for Charity – Sven – 1D X – 0149 – DV3P4742 mod, CC BY-SA 4.0
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