Im fünften Jahr in Folge verpasst der FC Bayern mit dem 0:1 gegen Bayer Leverkusen das DFB-Pokal-Finale deutlich. Doch anders als in den letzten Jahren war es eine Niederlage, für die man sich wenig vorwerfen lassen kann. Wenngleich eine Statistik bzgl. der Schiedsrichterleistung böse aufstößt.
Beginnend mit der Choreo der Fans, der Stimmung im Stadion und der leidenschaftlichen Leistung der Mannschaft hätte es ein perfekter Abend werden können. Doch letztendlich war die frühe gerechtfertigte rote Karte für Manuel Neuer eine zu hohe Hypothek. Trotz der über 70 Minuten andauernden Unterzahl dominierte man die zweistärkste deutsche Mannschaft mit über 56% Ballbesitz.
Im Vergleich zum Remis in der Liga ließ man sogar nur zwei Angriffe mehr als damals zu. Selbst fuhr der FCB Angriff um Angriff, spielte doppelt so viele Pässe wie Bayer ins Angriffsdrittel und verzeichnete ein Schussverhältnis von 14:10. Zur Wahrheit gehört jedoch auch: obwohl man doppelt so viele Boxkontakte wie B04 hatte, fehlten die klaren Einschussmöglichkeiten. Neben dem Platzverweis war auch hier meiner Meinung nach der Ausfall von Kane entscheidend. Denn zu oft war – sicherlich der Unterzahl geschuldet – die Neunerposition nicht besetzt.
Dass man trotzdem näher am Sieg dran war, so gut wie keinen nennenswerten Konter zuließ, auch weil man sich mit 91% Passpräzision sehr pressingresistent präsentierte, macht die Niederlage umso bitterer. Doch wie Kompany nach der Partie sinngemäß sagte: wer so spielt, wird Titel gewinnen!
Zudem hat leider das maximal unglücklich agierende Schiedsrichter-Gespann um Harm Osmers es nicht geschafft hat, die vielen kleinen Fouls und Spielunterbrechungen durch die Leverkusener angemessen zu sanktionieren. Letztendlich lag die Netto-Spielzeit dieser Partie bei nicht einmal 54 Minuten – in der Bundesliga liegt diesbezüglich der Schnitt bei Spielen mit FCB-Beteiligung bei über 62 Minuten – also über 8 (!) Minuten länger. Der Schnitt aller bisherigen Bundesliga-Partien liegt bei gut 58 Minuten.