Top-Start für Roberto Martinez bei Portugal
Mit 8 Siegen aus 8 Spielen und einem beeindruckenden Torverhältnis von 32:2 hätte der Start von Roberto Martinez als Trainer der portugiesischen Nationalmannschaft nicht besser verlaufen können. Offensichtlich hat der Wechsel sowohl für Martinez als auch für das Team selbst positive Auswirkungen. Zuvor trainierte Martinez die belgische Nationalmannschaft sechs Jahre lang, während Fernando Santos ganze acht Jahre das Ruder für Portugal führte. Obwohl die Gruppengegner in der EM-Qualifikation nicht zu den stärksten zählen, ist die Art und Weise, wie Portugal seine Gegner auseinandernimmt, beeindruckend. Ein weiterer Erfolg Martinez‘ ist die nahtlose Integration von Altstar Cristiano Ronaldo, der in sieben Einsätzen neun Tore erzielt hat.
15:0 Tore gegen Luxemburg
Wie gut das bisherige Jahr 2023 von Portugal ist, lässt sich plakativ an den Duellen mit Luxemburg festmachen. Während die Luxemburger außerhalb von den Duellen mit der Martinez-Elf eine richtige starke Runde spielen und aus 6 Spielen nur eine Niederlage und 8:3 Tore vorweisen können, hagelte es gegen Portugal in zwei Spielen 15 Gegentore.
Martinez‘ Portugal: flexibel & qualitativ hochwertig
Wie in der ganzen Quali zeigten die Portugiesen ihre individuelle Klasse in der Offensive. Dank einer konsequenten Chancenverwertung erzielte man 50% Tore (insgesamt 32) mehr als laut Expected Goals (21) erwartet. Dabei ist man nicht nur bei der Formationswahl, sondern auch bei der Art und Weise der Torerzielung flexibel. Sowohl was Tore durch Ecken (5), Fernschüsse (5) und Kopfbälle (7) angeht ist man jeweils die Nummer 1 der Liga. Abgerundet wird die bisher perfekte Quali durch eine stabile Defensive, die in 7 von 8 Partien die Null hielt und bisher nur 43 Gegenschüsse und 3 xG zuließ.
Viele Tiefenläufe & Dribblings
Offensichtlich schafft es Martinez, die hohe individuelle Qualität seiner Spieler perfekt zur Geltung zu bringen. Dafür nutzt man die ganze Breite des Spielfelds und die technischen Qualitäten auf dem Flügel. Häufig bildet man Pärchen auf der Außenbahn, um mit vielen Dribblings (26 pro 90 Minuten) oder engen Passkombinationen Durchbrüche Richtung Zentrum zu starten. Im Zentrum werden durch viele Bewegungen Räume geöffnet und häufig die Tiefe bespielt (12 Steckpässe pro 90 Minuten). Durch eine guter Mixtur zwischen schnellem Kombinationsspiel durchs Zentrum und Flügelangriffen (19 Flanken pro 90 Minuten) stellt man eine große Herausforderung für die gegnerischen Defensiven dar. Auch wenn die Gegnerqualität im Vergleich zum Vorjahr zugegebenermaßen deutlich geringer ist, sind dennoch viele Verbesserungen zu erkennen.
Freigeist & Top-Scorer: Bruno Fernandes
Ein großer Profiteur des Martinez-Fußball ist Bruno Fernandes. Als Freigeist in der Offensive sorgt immer wieder für Gefahr aus den Halbräumen und ist nicht umsonst Top-Scorer der EM-Quali mit 5 Toren und 7 Vorlagen. Insbesondere die vielen Tiefenläufe seiner Mitspieler weiß er zu bedienen und spielte bisher beeindruckende 16 erfolgreiche Schnittstellenpässe. Mit seiner Kreativität kreierte er die meisten Großchancen aller Spieler und bereitete starke 26 Torschüsse vor.
Martinez‘ Portugal: EM-Favorit 2024?
Fernandes ist eines von vielen Beispielen, das unterstreicht, wie Martinez aktuell das Beste seiner Einzelkönner herausholt und – noch viel wichtiger – zu einem großen Ganzen zusammenfügt. Bei all der offensiven Qualität muss die Defensive allerdings noch gegen namhaftere Gegner auf den Prüfstand gestellt werden. Nichtsdestotrotz zählen die Portugiesen in dieser Form bei der kommenden EM 2024 in Deutschland mindestens zu den Mitfavoriten.
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Quellen:
wyscout.com
xvalue.ai
transfermarkt.de
Кирилл Венедиктов, Roberto Martínez 2018, CC BY-SA 3.0