Vincent Kompany: aus Belgien über Hamburg zu Manchester City
Vincent Kompanys Spielerkarriere ist den meisten noch relativ bekannt. Der zweikampfstarke Innenverteidiger begann seine Karriere beim RSC Anderlecht. Schon mit 17 Jahren schaffte er den Sprung zur Stammkraft. Der Weg ging weiter steil nach oben – mit nur 18 Jahren folgt die Auszeichnung zum Belgischen Fußballer des Jahres 2004. Als Nachfolger des zum FC Bayern München abgewanderten Daniel van Buyten folgte 2006 der Wechsel zum Hamburger SV. Beim HSV, wo er auch regelmäßig im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kam, bekam die Karriere von Kompany erstmals einen leichten Knick. Aufgrund von Verletzungen verpasste er nahezu die komplette erste Saison bei den Rothosen. Auch ansonsten war die Liaison zwischen dem Belgier und dem HSV nicht immer harmonisch.
2008 folgte der Wechsel zu Manchester City, die zuvor nur im Mittelfeld der Premier League beheimatet waren – das sollte sich aber schnell ändern. Zur Saison 11/12 wurde Vincent Kompany Kapitän der Skyblues. Im selben Jahr konnte der Belgier erstmals die Premier League mit den Cityzens gewinnen. Nach elf Jahren Manchester City stehen am Ende vier Meisterschaften, verschiedene Pokaltitel und auch persönliche Auszeichnungen wie die Aufnahme in die Hall of Fame der Premier League zu Buche – Vincent Kompany kann zweifelsfrei auf eine beeindruckende Spielerkarriere zurückblicken. Und als Trainer?
Anfänge als Spielertrainer, Interesse aus Gladbach und Rückkehr nach England
Nach der Zeit in England kehrte Vincent Kompany zu seinen Anfängen nach Anderlecht zurück – in leicht veränderter Rolle. Beim RSC sollte der Ex-Hamburger die Rolle des Spielertrainers einnehmen. Unter anderem aufgrund der fehlenden Lizenz dafür konzentrierte er sich schon bald wieder vor allem an Spieltagen vornehmlich auf die Rolle des Spielers und Abwehrchefs. 20/21 trennte sich der RSC nach nur 2 Spieltagen von Trainer Franky Vercauteren. Diesmal übernahm Kompany die Rolle des Cheftrainers und beendete im selben Atemzug seine Karriere als Spieler. Nach 2 Jahren Amtszeit stehen durchaus ordentliche Resultate zu Buche – Platz 3 und Platz 3 in der Liga, dazu ein erreichtes Pokalfinale. Einige Quellen behaupten, der Verein hätte mehr erwartet. Viele Fans der Belgier widersprechen dem aber vehement und wären gerne den Weg mit Vincent Kompany weitergegangen.
Seit dieser Spielzeit ist Vincent Kompany zurück in England! Der Belgier übernahm beim Absteiger FC Burnley und soll den Club zurück in die Premier League führen. Gerüchte gab es vor der Saison auch über ein mögliches Interesse von der Borussia aus Mönchengladbach, die sich aber für Daniel Farke entschied. Mit 17 Punkten aus den ersten 10 Spielen kann man den Start des jungen Trainers in der Championship als gelungen bezeichnen. Derzeit steht Burnley auf Platz 4 und ist mittendrin im Aufstiegskampf.
Taktik & Spielidee: Vincent Kompany als Trainer
„Fußballtaktik. Raumlehre. Die Nutzung des Raums und dessen Auswirkung auf das Gesamtspiel. Das Managen des Raums ist das Größte, was ich von Pep gelernt habe.“
Vincent Kompany über die Inspiration seines Ex-Trainers Pep Guardiola.
Tatsächlich dürfte auch Pep Guardiola Gefallen daran finden, wenn er die Teams von Vincent Kompany beim Fußballspielen beobachtet. Wie Pep steht auch Kompany für einen offensiven und dominanten Spielstil, wenn – natürlich – auch noch lange nicht so ausgereift. In Belgien belegte der RSC Anderlecht unter Kompany Platz 3 in der Ballbesitz-Tabelle. System war in der Regel ein 4-4-2, das sich im Ballbesitz zum 3-5-2 verschob, da einer der Außenverteidiger sich immer hoch mit ins Offensivspiel einschaltete. Der Fokus auf eigenen Ballbesitz sowie seine Strahlkraft machten ihn für einige Teams im Sommer interessant. Kritikpunkt war unter anderem ein noch nicht voll umfänglich funktionierendes Defensivkonzept.
Beim FC Burnley führt Vincent Kompany seinen Spielstil weiter fort. Der Absteiger hat mit über 66% Ballbesitz derzeit mit Abstand am meisten in der Liga. Naheliegend, dass sie außerdem die meisten Pässe aller Vereine in der Championship spielen – 563 pro Spiel im Durchschnitt. Gegen den Ball agiert das Team von Kompany mit einem sehr hohen und aggressiven Pressing. Am häufigsten und schnellsten aller Teams unterbindet man den gegnerischen Spielaufbau, wodurch man in den statistischen Parametern PPDA (passes per defensive action) und Herausforderungsintensität ganz oben steht. In der Wahl der Formation bleibt Vincent Kompany der 4er-Kette treu, variierte in der noch jungen Saison aber bereits zwischen unter anderem 4-1-4-1, 4-4-2 und 4-2-3-1.
Die noch junge Trainerkarriere des Belgiers liest sich vielversprechend. Durchaus möglich, dass man Kompany auch eines Tages wieder in der Bundesliga sieht. Dann darf sich die Liga über einen großen Namen mit einer offensiven und attraktiven Spielidee freuen.
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Quellen:
Beitragsbild: rappedinburnley, Turf Moor – Harry Potts Way (east), CC BY-SA 4.0 & https://www.flickr.com/photos/stockportmike/14168995181 by Mike Serigrapher